3:0 gegen Frankfurt: Leiser geil!

Wer am Samstag nur ins Stadion gegangen ist, um Roger Schmidt mit dem Stinkefinger in Richtung Stadionausgang zu winken, wurde enttäuscht. Aus der Abschiedsvorstellung wurde eine Willkommensparty. Willkommen zurück, Spielkultur, Zweikampfstärke und Torgefahr! Das 3:0 gegen Frankfurt sah tatsächlich mal wieder nach gutem Fußball aus. Leider hat es sich nicht so angehört. Von der Hoffnung auf eine gute Stimmung in der BayArena müssen wir uns für diese Saison wohl endgültig verabschieden. 

Ob Jupp Heynckes bei Facebook ist? Vermutlich hätte sich der Trainer-Rentner an seiner täglichen Dosis Doppelherz verschluckt, wäre er Freitag und Samstag durch die vielen Facebook-Gruppen gescrollt. Da tauchte doch tatsächlich immer wieder der Name von Don Jupp als möglicher Nachfolger von Roger Schmidt auf. Ist klar, Leute. Und wer soll dann bitte mit Cando Spazieren gehen? Mal wieder nicht zu Ende gedacht.

Naja, hat sich eh erledigt. Schmidt wird sich wohl auch aus dieser Krise retten können. Argumente für einen Verbleib hat er seit Samstag jedenfalls wieder. Wollten ihn vorher noch alle aus dem Dorf jagen, kriecht nach dem Spiel sogar Sky zu Kreuze und bittet um Vergebung für die Falschmeldung über seinen beschlossenen Rauswurf. So schnell wendet sich das Blatt.

Das war endlich mal wieder Fußball, wie wir ihn sehen wollen. Da fragt man sich, wie so eine Leistungssteigerung innerhalb einer Woche möglich ist. Die richtige Antwort kennt wohl selbst Schmidt nicht. Aber Havertz als zweite Spitze aufzustellen, war für unsere Offensive Gold wert. Man hat auch gesehen, wie wichtig ein Lars Bender ist. Welcome back, Captain! Leider stimmte die Leistung nur auf dem Platz. Auf den Tribünen war es mal wieder eine Niederlage.

Akustisch mal wieder ein Auswärtsspiel

Die Frankfurter haben die akustische Vorherrschaft auf dem Silbertablett serviert bekommen und dankend angenommen. Ein Ausflug nach Leverkusen ist für jeden Gegner im Moment eine willkommene Gelegenheit, mal richtig Party in fremden Gefilden zu machen. Selbst ein 3:0 gegen Frankfurt taugte nicht zum Schulterschluss zwischen den Jungs auf dem Rasen und den Fans auf der Tribüne.

Maximilian Kuske: „Schade, dass die Mannschaft nach zwei Mal klatschen am 16-er schon verschwunden ist. Viele sind auch schon gegangen, aber einige haben noch gefeiert. Ich kann mich gut erinnern, dass das früher anders war. Hab mir damals nach nem High-Five mit Barnetta tagelang die Hand nicht gewaschen.“

Schuld daran sind wir alle. Wir bekommen es nicht hin, ohne die Ultras Stimmung zu machen. Sagen wir, wie es ist: Wir sind abhängig von den Jungs. Wenn die UL nicht da sind, ist tote Hose – wie in jedem anderen Stadion in Deutschland wohl auch. Vielleicht sollten wir uns daran gewöhnen. Wahrscheinlich kommt im nächsten Heimspiel die Reaktion der UL auf die Reaktion der Polizei als Reaktion auf die Pyro-Show als Reaktion auf das Choreo-Verbot.

Ich kann und möchte nicht beurteilen, was bei diesem Polizei-Einsatz vor dem Spiel passiert ist. Die Stellungnahme der Kurvenhilfe Leverkusen lässt vermuten, dass es ein weiteres unsäglich ärgerliches Kapitel in einer Auseinandersetzung ist, bei der es auf beiden Seiten nur Verlierer gibt. Schade, dass die seltenen sportlichen Glücksmomente durch diese schwachsinnige Auseinandersetzung zur Nebensache werden.

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