0:0 – ich bin unentschieden

Sollen wir uns das 0:0 gegen den BVB schönreden oder uns ärgern, weil wir gegen einen angeschlagenen Gegner nicht gut gespielt haben? Ich bin mir noch nicht sicher. Hier ein paar Argumente für Zweifler und Optimisten. Soll sich jeder selbst aussuchen, was er vom Unentschieden halten will.

Wer sich ärgern möchte

Eins war vor dem Spiel klar: Für den BVB war es immens wichtig, gut in die Rückrunde zu starten. Jürgen Klopp hat vor dem Anpfiff bei Sky gesagt, dass er sehr angespannt ist. Der Mannschaft wird es da wohl nicht anders gegangen sein. Warum also haben wir nicht früh attackiert und den BVB gleich unter Druck gesetzt? So wollen wir doch eigentlich spielen: offensives Pressing und dann schnelles Umschaltspiel bei Ballgewinn. Stattdessen haben wir den Dortmundern Zeit gegeben, ins Spiel zu finden und Sicherheit zu bekommen. Da war mir die Werkself einfach zu brav. 
Es war das sechste Unentschieden in der BayArena. Schon gegen Gegner wie Mainz, Bremen und Mönchengladbach hat Bayer zu Hause zu viele Chancen liegen gelassen. Gonzalo Castro hätte beweisen können, dass es in der Rückrunde anders läuft, dass die Spieler gelernt haben. Als er Mitte der zweiten Halbzeit vor dem BVB-Tor auftaucht, probiert er es mit einem Lupfer – und scheitert. Ein bisschen mehr Kaltschnäuzigkeit, dafür weniger Sinn fürs Außergewöhnliche würde der Offensive gut stehen.
Die Dortmunder haben sich gut auf das System der Werkself eingestellt. Das war abzusehen, an Gegenmaßnahmen mangelte es aber trotzdem. Manchmal fehlt es vielleicht an effektiven Alternativen, um Gegner unter Druck zu setzen – zum Beispiel über Standardsituationen. 

Für Optimisten

Josip Drmic hat ein gutes Spiel gemacht. Hier und da war es vielleicht ein Tunnelversuch zu viel, ein Haken mehr überflüssig als effektiv. Man hatte aber das Gefühl, dass er etwas zeigen wollte, und das kann doch Mut machen. Wir brauchen neben Kießling eine echte Alternative! Auch Roberto Hilbert hat mich wirklich überrascht. Er hat die rechte Seite weitestgehend dicht gemacht und auch nach vorne durchaus überzeugt. 
Neben Hilbert haben auch seine Kollegen in der Defensivreihe, Ömer Toprak, Emir Spahic und Wendell, richtig gut gespielt. Gut, die Dortmunder haben sie jetzt auch nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt. Trotzdem war zu sehen, dass sie Reus und Co. ständig im Griff hatten. Gute Körpersprache, ruhiges Aufbauspiel – weiter so!
Klar, wir wollen Tore sehen. Aber es gab Zeiten, da hätten wir so ein Spiel verloren. Deshalb bleibt am Ende doch das Gefühl, mit dem Punkt zufrieden sein zu können. Und für die, die sich trotzdem noch ärgern: Mittwoch wird alles besser, bestimmt!
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