(Noch) kein Bayern-Jäger!

Mit einem Walnuss-Becher und einem kühlen Kopf sieht man das 0:3 einen Tag später schon mit anderen Augen. Für mich ist und bleibt die vergangene Woche eine tolle – trotz der Niederlage in München. Sollen sie doch den Rekordmeister feiern und begeistert sein, wie Peps Truppe uns an die Wand gespielt hat. Das ist ja auch richtig, keine Frage. Nur sind es die gleichen Experten, die uns jetzt wieder schlechter reden, als wir eigentlich sind und alles in Frage stellen, die uns nach dem 3:0 von Mittwoch wieder zum Bayern-Herausforderer gemacht haben. Langsam, liebe Leute! Denn soweit sind wir noch nicht.

Wir haben am Mittwoch alles investieren müssen, um gegen Lazio Rom zu gewinnen. Und es ist einfach toll zu sehen, wie sich die junge Truppe für ihre Mühen belohnt hat. Aber drei Tage später gegen den Rekordmeister ein ähnliches Pensum abzuliefern – das schaffen wir im Moment noch nicht. Wir können den Tabellendritten der Serie A dominieren und mit etwas Glück im Elfmeterschießen den spanischen Meister ärgern (letzte Saison), das ist aber auch das höchste der Gefühle – und das wissen wir auch. Nur einige wollen das nicht verstehen: Wir sind keine Bayern-Jäger oder Titelkandidaten.

Ich habe mich aber natürlich trotzdem über die Niederlage in München geärgert, weil ich mir auch mehr erhofft hatte. Mit ein bisschen Glück geht der Freistoß von Hakan rein, dann wäre das Spiel sicher anders gelaufen. Sollte aber nicht so sein. Und dann mussten wir uns noch von Douglas Costa dämliche Tricks gefallen lassen, die nicht auf einen Fußballplatz gehören und von ziemlicher Arroganz zeugen. Mal abgesehen davon, dass ich mir allein bei dem Versuch die Beine gebrochen hätte, gehört sich das einfach nicht.

Egal, Schwamm drüber. Denn im Endeffekt können wir Bayer-Fans nen Strich unter die Woche machen und zufrieden sein: Wir haben uns für die Champions-League qualifiziert, was mit so einer jungen Mannschaft und den Verletzungssorgen nicht selbstverständlich ist. Wir haben ne Menge Geld durch den Abgang von Sonny eingenommen. Und wir haben einen guten Spieler hinzubekommen, dem sicher noch der eine oder andere folgen wird. Willkommen, Kevin Kampl!

Ich jedenfalls werde mich heute mal nicht über die Mails meiner Bayern-Freunde ärgern. Sollen sie sich freuen und an ihrer Millionen-Truppe ergötzen. Da habe ich lieber nen Julian Brandt, nen Bernd Leno, nen Jonathan Tah, nen Papadopoulos, nen Admir Mehmedi, nen Christoph Kramer, nen Kevin Kampl, nen Wendell in der Mannschaft, die in ein paar Jahren soweit sind, um euch zu ärgern. Mal gucken, wer dann lustige Mails verschickt!

Erfrischende Gedanken zur Werkself 
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