Ziemlich geiler „Vorstadt-Klub“

Yippie, endlich Montag! Da freut man sich doch tatsächlich mal, zur neuen Woche ins Büro zu kommen und die langen Gesichter der Kollegen mit Geißbock im Herzen zu sehen. Schönen Tag auch, ihr Luschen! Wobei: Für die Kölner ist es ja gar kein Derby. Dafür gucken die aber ganz schön belämmert aus der Wäsche, wenn sie vom „Vorstadt-Klub“ aus „Pillenkusen“ mal wieder die Grenzen aufgezeigt bekommen haben.


Es ist doch so: Gewinnen die Kölner gegen uns, feiern sie sich selbst als wahrgewordenen Traum eines jeden Fußball-Romantikers, weil sie das „Fußball-Konstrukt“ Bayer Leverkusen an der Machtübernahme ihres so geliebten Traditionssports gehindert haben. Mit einer Mischung aus Arroganz, Selbstverliebtheit und einer Menge Realitätsblindheit malen sie sich dann ihre Zukunft als Weltklub aus. Ist doch putzig irgendwie.

„Verlieren sie aber gegen uns, wollen sie von Derby schon mal gar nichts gehört haben. Gegen Leverkusen? Niemals! Trotzdem ist es doch erstaunlich, wie wenig von dem „Mer stonn zo dir“ und „Täterätäää“ im Stadion übrig bleibt, wenn der kleine Nachbar mal wieder aufgemuckt hat. Auf einmal reagiert der vorher noch so souveräne Köln-Fan ziemlich gereizt. Nanu, was ist denn da los?“ 

Diese Art von Menschen gibt es doch auch bei jedem Spieleabend. Vorher: Monopoly? Ist jetzt nicht unbedingt mein Spiel, aber gut. Euch zuliebe mach ich mit. Nachher: Hochroter Kopf, dabei eine vor Wut geballte Faust, die in den Himmel gestreckt wird, um die Ungerechtigkeit des Allmächtigen zu beklagen.

Das dürfen wir Leverkusener jetzt mal ein paar Wochen genießen. Ja, genau wir „drei Leverkusener“, die gestern den Partycrasher in eurer Karnevals-Hochburg gespielt haben. Derby ist halt doppelt schön, wenns gut geht. Und dreifach mieß, wenns daneben geht.

Wobei für die ganz große Schadenfreude hat mir heute noch der zweite Derbysieg in dieser Saison gefehlt. Die Niederlage in der Hinrunde ist halt leider ein gutes Argument auf Kölner Seite. Aber lasst uns jetzt mal über uns reden. Das war ja nicht nur ein Derbysieg, das war vor allem…ach komm, wir reden weiter über die Kölner. Macht gerade so viel Spaß!

Ich habe auf der Arbeit einige Kölner Kollegen. Sie wussten natürlich, mit wem sie es zu tun haben und was sie heute erwartet. Dementsprechend gut waren sie vorbereitet. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass sie sich  ihre Sprüche vorher auf ein Spickzettelchen geschrieben und stets griffbereit in der Tasche gehabt haben.

Trotzdem haben sie interessant auf mein durchaus breites Siegerlächeln reagiert, als ich breiten Schrittes in die Bürotür getreten bin: Hier sind meine drei dümmsten Kölner Ausreden nach der Niederlage, die ich heute genau so gehört habe.

  1. „Der Schmidt hat doch ne Betonfrisur.“ 
  2. „Wenn wir 12. werden ist das ne gute Saison, wenn ihr 5. werdet, gehen bei euch die Lichter aus.“
  3.  „Nach der wahren Tabelle der Bundesliga hätten wir sowieso elf Punkte mehr.“

Mit diesen Ergüssen kreativer Kölner Niederlagenvertuscherei beende ich nun meinen Post. Schönen Montagabend noch! Ich fahre jetzt mit meiner Gattin zum Yoga, um meine innere Mitte zu finden. Keine Angst: Die paar Schimpfwörter und Kölner Schmährufe lasse ich mir von den Öko-Indianern aber nicht austreiben. Die sind angeboren. Macht euch ne schöne Woche, ihr Derbysieger!

Übrigens: Die in „“ geschriebenen Wörter habe ich in den vergangenen Tagen gesammelt, sie stammen allesamt aus Interviews und Posts von Kölner Seite. Ich dachte, es ist ganz schön, sie an dieser Stelle nochmal als Sammlung zu präsentieren. 

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