Wenn mal wieder nur der Pfosten schuld ist…

Die misslungene Hinrunde, das katastrophale Abwehrverhalten, die formschwachen Spieler: Es braucht nur einen neuen Trainer auf der Bank, ein, zwei schöne Spielzüge – und die meisten Fans sind zufrieden. Ich bin das nicht. Für mich war die Niederlage gegen Gladbach in keinster Weise ein Fortschritt.

Ich habe gegen Gladbach keine spielerische Offenbarung erwartet. Dafür hatten Trainer und Team auch zu wenig Zeit, um neue Dinge einzustudieren. Mehr als die Niederlage regt mich aber der Umgang damit von Teilen der Fans und der Mannschaft auf.

In den entscheidenden momenten nicht da

Wir haben gestern kreativer gespielt, die Gladbacher stellenweise sogar beherrscht. Das war besser als in der Hinrunde! Aber das ist total unwichtig, weil wir verloren haben. Und das aus ähnlichen Gründen, wie wir es oft auch unter Heiko Herrlich gesehen haben.

Ich erinnere mich an Spiele gegen Frankfurt, Dortmund und Wolfsburg. In diesen Partien waren wir stellenweise genauso überlegen wie gestern – am Ende aber hat es nicht gereicht. Weil wir in den entscheidenden Momenten nicht da waren, um das Spiel zu entscheiden. Stattdessen sind wir wie ein angeschlagener Boxer auf den Gegner zugerannt, der uns mit einem eiskalten Konter auf die Bretter geschickt hat.

Das hat nichts mit dem Trainer zu tun. Ich finde auch, dass wir eine Veränderung gebraucht haben. Doch ich bin nicht bereit, der Mannschaft deshalb wieder mehr Kredit einzuräumen. Die Jungs müssen liefern und zeigen, dass sie dazulernen – nicht taktisch, sondern mental!

Ein bisschen mehr schöner Fußball und ein neuer Trainer sind nur Schönheitskorrekturen. Wer sich damit zufrieden gibt, bitteschön. Ich würde mir aber wünschen, dass sich hier mal etwas Grundlegendes ändert. Die Mentalität der Mannschaft (und der Fans) zum Beispiel. Denn wenn man den Pfosten trifft, zielt man nicht genau genug. Und wenn man verliert, hat man nicht gut genug gespielt. So einfach ist das!

Ein ehrlicher und selbstkritischer Umgang mit der Niederlage wäre ein Fortschritt – und nicht die Schönrederei eines 0:1 nach 22 zu 7 Torschüssen!

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