Bayer 04 verliert wieder gegen Abstiegskandidaten

In Freiburg schafft es die Werkself nicht, die Partie nach zwei Führungen für sich zu entscheiden. Die Offensive spielt ohne Sidney Sam zu harmlos.

Als Anfang Januar der Wechsel von Sidney Sam zu Schalke bekannt wurde, war ich wohl nicht der Einzige, der diesen Schritt nicht wirklich nachvollziehen konnte. So richtig geärgert habe ich mich aber auch nicht – höchstens über die niedrige Ablösesumme, für die Sam wechselt. Es war irgendwie eine Nachricht, die mich als Bayer-Fan nicht so richtig berührt hat. Seit seinem Muskelfaserriss im Spiel gegen Hertha BSC Berlin Ende November zeigen aber vor allem seine Mannschaftskameraden, dass der Wechsel von Sam sehr wohl schmerzen könnte.

Ohne ihn wirkt die Werkself nämlich lange nicht so torgefährlich. Gegen Vereine aus dem Tabellenkeller Frankfurt (0:1), Bremen (0:1) und Freiburg (2:3) schossen sie nur zwei Tore, zudem wartet Stefan Kießling seit vier Spielen auf einen Treffer. Deswegen kann man als Bayer-Fan nur hoffen, dass die Verantwortlichen bereits einige Spieler auf dem Zettel haben, die Sam im Sommer gleichwertig ersetzen können.

Kießling ohne Torgefahr, Son zu eigensinnig

Denn in Freiburg hat man wieder einmal gesehen, dass in der Offensive aktuell ein Spieler fehlt, der Lücken für seine Mitspieler reißt und Torgefahr ausstrahlt. Stefan Kießling hat sich aufgerieben, tauchte aber nur einmal wirklich gefährlich vor dem Tor auf. Heung-Min Son wünscht man manchmal etwas mehr Übersicht für besser stehende Mitspieler, wenn er mit Tempo in die gegnerische Hälfte zieht, und Gonzalo Castro hat zwar vor allem in der zweiten Hälfte gut gespielt, aber er strahlt nicht so eine Torgefahr aus wie ein Sidney Sam.
Trainer Sami Hyypiä hat noch Eren Derdiyok und den Südkoreaner Seung-Woo Ryu in der Hinterhand. Dass die beiden der Werkself aber in naher Zukunft wirklich weiterhelfen können, halte ich für eher unwahrscheinlch. Sie sind gute Ergänzungsspieler – mehr nicht. Das gilt wohl erstmal auch für das Top-Talent Julian Brandt, der im Winter aus Wolfsburg kam.
Natürlich ist die Niederlage in Freiburg nicht nur auf das Fehlen von Sidney Sam zurückzuführen. Dafür ist der Kader einfach zu gut, um das als Entschuldigung gelten zu lassen. Wenn die Hintermannschaft dreimal nicht aufpasst und kurz vor Schluss leichtfertig den Ball in der Vorwärtsbewegung abgibt, kann man in der Bundesliga auch nicht gegen Freiburg gewinnen.
Umso ärgerlicher, dass die Konkurrenz aus Mönchengladbach, Dortmund und Wolfsburg allesamt hat Punkte liegen lassen. Mit einem Sieg hätte sich das Team ein schönes Punktepolster herausgespielt. Nun sollte nächste Woche gegen Stuttgart unbedingt mal wieder ein Dreier her. Vielleicht kann die Nummer 18 dabei helfen.
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