Das „Wie“ interessiert nicht

Schön anzusehen war das 3:0 in Paderborn nicht unbedingt. Im Moment sollte es uns aber nicht interessieren, wie wir die Punkte holen. 

Mein Gefühl hat mich am Sonntagnachmittag nicht getäuscht. Von Beginn an war ich mir sicher: Das Spiel gewinnen wir. Auch die vielen Fehlpässe, das teils kreativlose Spiel nach vorne und die wenigen Torchancen haben mich nicht irritiert. Klar, geärgert habe ich mich trotzdem darüber. Aber gegen Atlético, Freiburg und Kaiserslautern waren wir in den entscheidenden Szenen immer ein bisschen cleverer und abgezockter als der Gegner. Und das war auch am Sonntag in Paderborn wieder so. Das ist ein Gesicht der Werkself, das man in dieser Saison noch nicht so häufig gesehen hat – aber es gefällt mir. 
Denn dadurch sind wir für den Gegner noch einen Tick unberechenbarer geworden. Bis dahin waren wir vor allem für unser offensives Dauerfeuer bekannt: Rennen, pressen, schießen war lange Zeit die Devise. Das ging mal gut, mal ordentlich in die Hose. Was uns damals fehlte, war die Kaltschnäuzigkeit. Die haben wir jetzt und siehe da: Vier Spiele in Folge gewonnen, und das ohne Gegentor.
Natürlich ist das nicht schön anzusehen, wie wir momentan die Punkte holen. Bis auf das Spiel gegen Madrid waren die Auftritte eher was für Taktikfüchse als für Fußball-Feinschmecker. Aber mal ehrlich, wen interessierts? Wir haben eine junge Mannschaft, die etwas mehr als eine halbe Saison lang mit einem neuen Konzept unter einem neuen Trainer spielt. Und so lange wir uns am Ende der Saison für die Champions League qualifizieren, ist alles gut. Wie wir das machen, ist mir egal.
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