Ein Rückblick auf eine stürmische Woche

Nach dem Aus in Madrid hat die Werkself auf Schalke bewiesen, wie stark sie eigentlich ist.

Ich habe das Spiel gegen Schalke im Norden der Republik verfolgt, per Sky Go auf dem Tablet. Hier oben spricht man vom „blanken Hans“, wenn sich die Nordsee von ihrer ungemütlichsten Seite zeigt und der Wind die Fluten gegen die Dämme peitscht. Die Leute hier kennen das und haben sich darauf eingestellt – sie lassen sich jedenfalls von Sturm und Flut nicht mehr verunsichern. Die Werkself hat in dieser Woche auch bewiesen, dass sie wind- und wetterfest ist. Erst das schmerzhafte Aus in Madrid und vier Tage später eine Top-Leistung bei einem direkten Konkurrenten um die Champions-League-Quali. Hut ab!
Das zeigt, dass die Mannschaft mental in einer Top-Verfassung und zumindest in der Bundesliga wieder auf dem Weg nach ganz oben ist. Nach dem Spiel in Madrid auf Schalke so eine Leistung hinzulegen, ist großes Kino. Wer jetzt immer noch meint, Leverkusen hätte ein mentales Problem und keine Siegermentalität, versteht nichts von Fußball. Unsere junge Truppe lernt dazu und bezahlt manchmal halt noch Lehrgeld, auch wenn das mitunter sehr schmerzhaft ist. Zumindest in der Bundesliga scheinen wir aber nun die nötige Reife und Cleverness zu haben, die eine Spitzenmannschaft braucht. Ich finde, hier sollte man auch mal Roger Schmidt loben. Es ist eine klare Entwicklung erkennbar, die richtig Lust auf mehr Fußball von der Werkself mit diesem Trainer(gespann) macht. So ein Gefühl hatte ich in den letzten Jahren nicht, um ehrlich zu sein.
In der Champions League ist uns der Schritt zu den Top-Teams nicht gelungen. Wir waren knapp davor, uns für das tolle Hinspiel zu belohnen. Am Ende scheiterte es aber wohl an den Nerven – weniger an spielerischen Mitteln. Mir macht es aber Mut, dass wir in dieser Saison endlich mal die Ehrfurcht vor vermeintlichen Spitzenmannschaften aus Europa abgelegt haben und dagegen halten konnten. Dass es diese Saison nocht nicht gereicht hat, um zu den besten acht Mannschaften zu gehören, tut angesichts der Umstände des Ausscheidens zwar weh, ist aber meiner Meinung nach wieder ein kleiner Meilenstein, um dann in ein paar Jahren konstant ein Kandidat für die Top-8 zu sein. Gebt dem Team Zeit und wir werden noch viel Spaß haben!
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