Ein Sieg für unseren Coach!

Das ist doch die Werkself, so wie wir sie uns vorstellen: Endlich mal wieder Pressing, endlich mal wieder die Chancen genutzt, und (endlich) mal wieder ein Gegentor nach ner Standardsituation bekommen. Naja, alles war sicher noch nicht perfekt in Frankfurt. Aber es kann der erste Schritt sein, um jetzt eine Serie zu starten, die uns an die oberen Regionen ranbringt. Und die Schmidt-Hater haben auch erstmal Sendepause. 

Ich gebe euch Schmidt-Kritikern Recht: Er hat in den letzten Wochen nicht immer die sinnvollsten Entscheidungen getroffen (Toprak auf der Sechs, Wendell auf Rechts, Kieß neben Chicharito). Darüber muss man nicht diskutieren, das war unglücklich – ok, Punkt für euch.

Dann wurde aus einzelnen Kritikpunkten eine Systemkritik. Die Mannschaft kann die Anforderungen von Schmidt nicht umsetzen, hieß es hier und da von euch schlauen Köpfen und Journalisten. Auch die extreme Schwäche bei Standardsituationen und die Formtiefs einiger Spieler (Hakan, Bellarabi, Wendell) waren Argumente gegen unseren Coach. Da habt ihr wieder Recht – nächster Punkt für euch.

Aber habt ihr gestern das Spiel in Frankfurt gesehen? Und? Ich für meinen Teil fands mal wieder richtig geil! Wie wir den Frankfurtern hinterhergejagt sind, die Verteidiger schon beim Abstoß unter Druck gesetzt haben und mit drei, vier Mann auf einen Gegner in der eigenen Hälfte draufgegangen sind. Das ist die Werkself, das ist meine Mannschaft!

Ich sitze hier nicht am Sonntagmittag vorm PC und träume nach einem Sieg gegen Frankfurt und Tabellenplatz Sechs von Titeln und Meisterfeiern auf der Bismarckstraße. Nö, ich freue mich einfach darüber, dass unser SVB gestern endlich mal wieder richtig was auf den Platz gebracht hat!

Die vergangenen Wochen – vor allem die Niederlage gegen den Effzeh – habe ich nicht vergessen. Das war zu wenig, das war peinlich, das war nix! Und ich bin mir noch nicht sicher, ob wir jetzt tatsächlich die Kurve bekommen haben. Vielleicht ist in den nächsten Spielen auch mal wieder so ein Grotten-Kick dabei, wo nichts läuft.

„Trotzdem: Das Spiel gestern sollte doch noch einmal Beweis genug gewesen sein, dass die Spielidee von Schmidt gar nicht so schwachsinnig ist, wie viele in den letzten Wochen gemeint haben. Trainer-Diskussion? Euer Ernst? Leute, wir haben das Potenzial, mit dieser Taktik richtig was zu reißen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir eine Konstanz reinbringen. Das müssen wir in den nächsten Wochen wieder schaffen.“ 

Ich gebe zu: Es ist leichter, eine Lanze für den Trainer zu brechen, wenn man nach ner vermeintlichen Krise wieder gewonnen hat. Ihr könnt euch aber sicher sein, dass ich auch bei ner Niederlage gegen die Eintracht der gleichen Meinung gewesen wäre.

Nochmal: Mein Ziel ist es nicht, nach einem überzeugenden, aber nicht herausragenden Spiel gegen einen durchschnittlichen Bundesligisten alles schönzureden. Aber lasst uns doch dieses Mal ein bisschen mehr Geduld haben als bei den letzten Trainern.

Erinnert ihr euch noch, wie wir unter Hyypiä zur Ergebnismaschine geworden sind? Schön anzusehen war das nicht und erfolgreich nachher auch nicht mehr. Unter Jupp haben wir nach den Heimsiegen mit den Atzen die Herbstmeisterschaft gefeiert, in der Rückrunde sind wir abgestürzt. Da hatte auch Heynckes kein Rezept parat. Gebt dem Schmidt doch Zeit, unserer Truppe seine Idee einzuimpfen.

Vielleicht ist es ganz gut, dass wir jetzt so eine Phase durchgemacht haben. Wir haben viele junge Spieler, unser Trainer ist auch kein alter Fuchs. Lernen lassen und dann hoffentlich Erfolge feiern – zusammen!

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