Vom Oktoberfest direkt ins Stadion, oder anders gesagt: Von tausenden betrunken fröhlichen Bayern zu elf glücklichen Bayern, die sich nach 90 Minuten den Witz des Tages erzählten: Wir haben in Leverkusen einen Punkt geholt!

In der Halbzeitpause trank ich mich gerade wieder in Oktoberfest-Stimmung, da schaute mich ein kleiner Junge im Chicharito-Trikot an und sagte mir: “Die Vier war blöd.“ Joa, die Meinung hatte der Junior exklusiv. Es ging um die Szene vor dem 0:1. “Das Ding geht auf die Kappe von Leno“, antwortete ich. Tah wird seinem Torwart jawohl noch nen Pass zuspielen dürfen. Die Sache war erledigt, der Kleine drehte sich wieder rum.

Sowas passiert halt. Viel schlimmer als der Lapsus unserer Nummer Eins ist ja, dass es seine Kollegen nicht geschafft haben, aus nem katastrophalen Beginn ein versöhnliches Ende zu machen. Leno hat uns schon so manches Spiel gerettet, das hätte ich mir gestern von Chicharito, Hakan und Co. gewünscht. Und dass Hakan dann beim Elfer auch noch ausrutscht – vielleicht ne Mischung aus Pech, Übereifer und negativer Formkurve?

Jedenfalls ist es wieder mal ernüchternd anzusehen gewesen, wie wenig wir aus unserer Überlegenheit machen. Da fehlt mir dieser unbedingte Wille, das Tor zu machen. Der Ball wandert von links nach rechts, dann wieder zurück, alles irgendwie mit angezogener Handbremse. Am Dienstag standen nicht Altintop und Callsen-Bracker auf dem Platz, sondern Iniesta und Pique. Da hats besser geklappt, da war das Feuer drin, das ich mir auch für die Auftritte in der Bundesliga wünsche. Und deswegen muss man am Ende des Tages ehrlich sein und sagen: selbst schuld!

So bleiben mir nach 90 Minuten mal wieder Kopfschmerzen – weil ich mir das zweite Mal in dieser Woche über vergebene Chancen meinen Kopf zerbreche und weil mir das für ein Wochenende definitiv zu viele feiernde Bayern waren.

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