Die schlimmsten Momente nach so einem Spiel sind für mich die Morgen danach. Das ist auch dieses Mal wieder so. Das Adrenalin vom Abend zuvor ist abgebaut und macht Platz für die Enttäuschung über die vergebene Chance, aus einem denkwürdigen einen historischen Pokalabend zu machen.

Ich lag gestern Abend noch lange wach. Die 120 Minuten plus Elfmeterschießen haben mir nicht gereicht, um die ganzen Emotionen zu verarbeiten, die das Spiel bei mir ausgelöst haben: extreme Vorfreude, grenzenlose Anspannung und pure Enttäuschung. So sitze ich jetzt hier am Morgen danach, noch vollkommen kaputt von der (fast) schlaflosen Nacht, und überlege, wie ich meinen Frieden mit diesem Ergebnis schließen kann.
Gar nicht, denke ich. Das was, da gestern passiert ist, muss uns und die Mannschaft noch lange beschäftigen. Das tut einfach weh, aber es muss sein. Wenn so eine Niederlage zu etwas gut sein soll, dann doch bitteschön dafür, aus den schmerzhaften Erfahrungen zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen. Nur so werden wir zu einem besseren Team, das Elfmeterschießen gewinnt und gegen die ganz Großen Mannschaften Spiele entscheiden kann. Im Moment sind wir noch nicht bereit dafür, aber wir lernen dazu. So müssen wir uns bis zu diesem Tag, an dem die Mühen und schmerzhaften Erfahrungen in etwas Zählbares umgemünzt werden, gedulden und so weitermachen –  mit diesem Trainer, mit dieser Mannschaft und mit diesen Fans. 
Leider wird unser Kapitän Simon Rolfes dann in der nächsten Saison nicht mehr dazugehören. Für ihn tut mir das Ausscheiden besonders leid, hätte ich ihm zum Abschluss seiner Karriere wirklich einen Titel gegönnt. Lars Bender wird die Binde wohl übernehmen. Hoffentlich bekommt er die Gelegenheit in seiner Amtszeit, mal einen Pott oder eine Schale in die Luft zu stemmen. Bis es so weit ist, müssen wir uns mit einer tollen Mannschaft zufrieden geben, die auf dem besten Weg ist, wieder ein ernsthafter Titelanwärter zu werden. Mehr ist im Moment (noch) nicht drin!
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