Es ist nicht immer leicht, die richtigen Worte zu finden. Manchmal trifft man es auf den Punkt,  ein anderes Mal schießt man übers Ziel hinaus. Heute weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich für das 1:4 einigermaßen sinnvolle Sätze aneinanderreihen kann.

Gäbe es doch so ein „Handbuch für krisengeschüttelte Fußballvereine“. In Kapitel eins ständ dann gleich das Wichtigste, zum schnellen Nachschlagen: Die besten Durchhalteparolen, jahrelang erprobt und in ihrer Wirkung bestätigt. Dann könnte man sich jetzt hinter Phrasen und abgehalfteterten Formulierungen wie „daraus wird die Manschaft lernen“ und „die Krise macht uns nur noch stärker“ so lange verstecken, bis alles wieder gut ist.

Leider aber gibt es dieses Handbuch nicht, es ist mir jedenfalls noch nicht begegnet. Es würde auch nichts bringen, denn wir kommen da wohl nur raus, wenn wir uns der momentanen Situation stellen. Denn das, was da gestern auf dem Platz abgeliefert wurde, war richtig schlecht und peinlich. Das muss sich das Team anhören und das dürfen wir Fans auch lautstark anprangern.

Wir sind uns wohl alle einig, dass Mannschaft, Trainer und andere Verantwortliche Fehler gemacht haben, die uns jetzt in diese Krise geführt haben. Worauf wir uns wohl nicht einigen können, ist wie wir da rauskommen.

Da gehen die Meinungen zu sehr auseinander. Viele sehen das Problem bei unserem Coach, andere wollen gleich den ganzen Vorstand austauschen oder Spieler in die Wüste schicken. Wie auch immer – die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Bei allem Ärger, aller Wut und Enttäuschung sollten wir ja irgendwie auch versuchen, die Situation zu ändern. Wie das geht? Keine Ahnung! Ich habe nicht das Rezept für harmonische Beziehungen mit meinem Fußballverein des Herzens. Ich glaube aber, dass sich eine Aufbruchstimmung von der Tribüne auf den Platz übertragen kann. Selbstzerfleischende Fangruppen in Foren und Netzwerken und Besserwisser, die in jedem zweiten Post ihren Verein aufs Übelste beleidigen, bringen uns da nicht weiter.

Im Moment können wir nicht viel erwarten, da kommt nichts zurück vom Team. Wer sein Seelenheil in einer Fußballmannschaft sucht, der war hier wohl noch nie richtig und ist auch aktuell beim Bayer fehl am Platz.

Wir können die Verletzten auch nicht ersetzen, wir können die Fehler nicht abstellen, wir können aber in Vorleistung gehen und der Mannschaft das Gefühl geben, dass wir hinter ihr stehen. Wenn das hier ein Hollywood-Film wäre, dann würde meine pathetische Ansprache ans krisengebeutelte Team wohl mit den Worten enden: Geht da raus, erwartet nichts und gebt trotzdem alles.

Ist aber tatsächlich nur ein kleiner Versuch von mir, irgendwas an der derzeitigen Situation zu ändern. Sonst weiß ich momentan auch nicht weiter.

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