Wir sind stolz auf unser Team

Während ich hier am Schreibtisch sitze und meine Zeilen tippe, spülen sich Bellarabi, Brandt und Co. bestimmt gerade die erste Aspirin runter – Champions-League-Kater. Obwohl ich mir ja nicht vorstellen kann, dass die Jungs viel vertragen. Wahrscheinlich war die Party schon um 23 Uhr vorbei, nachdem der Jägermeister beim Flaschendrehen drauf gegangen ist. Ist ja auch egal, wie die Jungs gefeiert haben: Sie haben es sich verdient. Denn das 2:1 gegen Hertha BSC Berlin und die damit verbundene Qualifikation für die Champions League waren der königliche Abschluss einer Saison, die bis vor wenigen Wochen noch in eine ganz andere Richtung zu laufen drohte.

Ich erinnere mich, wie ich hier an so manchem Sonntagmorgen vor der Tastatur saß und es mir wirklich schwer gefallen ist, noch irgendetwas Positives zu schreiben. Ich denke da zum Beispiel an den November: Derby-Niederlage, Champions-League-Aus, Trainerdiskussionen ohne Ende. Wenn ich mir meine alten Posts durchlese, ist diese Verzweiflung direkt wieder präsent. Das ist aber glaube ich ganz gut, sich das nochmal vor Augen zu führen. Im Hier und Jetzt. Das hebt die Bedeutung des Erreichten noch höher, macht noch ein Stück mehr stolz.

Ich glaube, wir haben diese schlechten Zeiten gebraucht, um die Saison so stark zu beenden. Das mag vielleicht ein wenig pathetisch klingen, aber das hat uns meiner Meinung nach noch mehr zusammengeschweißt. Nehmen wir mal als Beispiel das Skandalspiel gegen den BVB: Ganz Deutschland hatte sich auf uns eingeschossen und manche Zeitungen schon den  Nachruf auf Schmidt vorgeschrieben. Uns hat das nicht interessiert, wir haben weitergemacht, mit Schmidt. Und heute steht er immer noch an der Seitenlinie und hat uns mit Platz drei in die Champions League geführt. Blöd gelaufen, BILD!
Das soll jetzt kein Jahresrückblick werden. Aber um das, was da gestern passiert ist, zu begreifen, muss man das große Ganze sehen. Hätte uns jemand vor der Saison gesagt, dass wir in der Champions League die Gruppenphase nicht überstehen, im DFB Pokal gegen Bremen im Viertelfinale rausfliegen, dafür aber in der Liga Dritter werden – wer hätte sich da groß gefreut?! Es wäre „okay“ gewesen, mehr nicht.
Wenn man aber gestern in die Gesichter der Spieler geschaut hat, dann weiß man: Das ist viel mehr als nur „okay“. Da war während der 90 Minuten absoluter Wille erkennbar und nach dem Abpfiff maximale Freude und Erleichterung. Die direkte Champions-League-Quali war in gewisser Weise unsere Meisterprüfung diese Saison. Den Titel gab’s von uns Fans: Wir sind stolz auf unser Team!
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