Zwei Blogs, ein Saisonrückblick – mit Pillenliebe und Werksblog11


So kann es gehen: Der eine ist im Stadion (Christian), der andere 
zuhause (Klaus). Allerdings müssen wir hier der Ordnung halber sagen, dass Christian nur fastim Stadion war. Die Wege rund um die Commerzbank-Arena sind weit und unergründlich – da kann man Tore in den ersten zehn Minuten schon mal verpassen. Aber immerhin: Das Live-Radioaus den beiden Kurven war deutlich zu hören – auch 300 Meter vor dem Gäste-Block! Dafür hat Klaus auch nur die Tore gesehen, denn die Sky-Regie war immer in den anderen Stadien (gut – auch aus Köln gab es nur die Treffer). So gab es auf der Couch in Leverkusen vor allem Abstiegskampf zu sehen (Freiburg und Paderborn hätten ruhig drin bleiben können!). Aber letztlich gibt es ein gemeinsames schwarz-rotes Fazit zur Niederlage in Frankfurt: Es gab schon mal null Punkte, über die man sich wirklich geärgert hat!

Und weil wir ja in den letzten Monaten vielfach in ähnlichen Worten die Spiele der Werkself beschrieben haben, blicken wir jetzt gemeinsam zurück auf eine Fußballsaison, die uns beide überrascht hat!

1. Ein Mann aus dem Sauerland!

Als klar war, dass Roger Schmidt neuer Trainer in Leverkusen wird, war mein erster Gedanke: Bitte nicht! Warum denn keiner wie Tuchel? Heute muss ich sagen, dass wir einen Trainer haben, der einfach zu uns passt!“
Ja klar, Christian, typisch Bayer-Fan: Erst mal schön meckern und dann feststellen, dass man vielleicht erst mal abwarten sollte. Also, ich hatte erst einmal keine Meinung, aber die Stimmen aus Österreich haben mich sehr optimistisch gestimmt – und unsere erste Begegnung auf der Saisoneröffnung bestätigte meine Meinung!“
2. Zauberfuß und Jugendfußball!
Ich weiß nicht, wie du das siehst, Christian, aber das, was vor dieser Saison nach Leverkusen gekommen ist das gab es an Qualität in dieser geballten Form schon lange nicht mehr (oder noch nie?). Mein absoluter Favorit: Der Mann, der den Hulk zerlegte!
Wendell ist auch für mich der Spieler der Saison, weil diese Entwicklung wohl alle überrascht hat. Nach dem Champions-League-Kracher gegen seinen klobigen Landsmann ging er richtig steil! Und dazu noch Freistoßkünstler Hakan und die Jugendkicker Brandt (kam ja schon vorher) und Jedvaj – Mega-Talente für die Werkself-Zukunft!
3. 4-2-3-1 oder doch 3×3+2!
Gut Klaus, da wir beide Sport studiert haben, sind wir ja grundsätzlich keine Freunde gehobener Zahlenwerke. Und Systeme zeichnen sich heute vor allem dadurch aus, dass sie sich verändern – je nach Gegner und Spielsituation. Und das haben wir ja vor allem in 2015 oft genug bewundern dürfen!
Ach weißt du, Christian, mir ist das eigentlich völlig schnuppe, ob die Jungs in einer Tannenbaumformation spielen oder den Satz des Pythagorasauf dem Fußballrasen nachtanzen. Wie bei jeder Statistik, zählt am Ende nur, dass du ein Tor mehr schießt als der Gegner!
4. Ein halbes Jahr vogelwild!
Ach ja, stimmt, das mit dem Spektakel auf dem Platz! Fing ja genau so an, lieber Christian. Die Werkself in Dortmund, ich auf der AIDA und du vor dem Traualtar – was für ein Start in die Saison. Aber mal zurück zum Fußball: Auch wenn einige dieser tollen Spiele nicht mit einem Dreier endeten – unsere Jungs haben für Begeisterung in Fußballdeutschland gesorgt, die wir bis beute spüren!
Da fällt mir vor allem ein Spiel ein, Klaus. Ihr wisst, dass ich es nur vor der Glotze erleben konnte (mit Achillessehnenriss auf der Couch): Wolfsburg – muss ich mehr sagen?
5. Geht auch kontrolliert!
Aber es ging ja auch anders: Statt Hurra, hurra, der Bayer renntgab es Kontrolle und geordnete Verhältnisse auf dem Platz. Und wir wissen ja, dass bei uns die Mischung stimmen muss. Nur Langeweile und Kontrolle geht ja auch nicht – wir stehen für Offensivfußball und Geschwindigkeit!
Wolfsburg ist ein schönes Stichwort, Christian! Für mich war das die Wende und das Zeichen zu einer der geilsten Rückrunden, die die Werkself jemals gespielt hat (vergesst Augsburg). Das entscheidende Match war dabei der 1-0-Erfolg auf Schalke. Aber ich gebe dir Recht: Wir brauchen auch das Spektakel und immer bis nach der 90.Minute um den Sieg zittern – das muss nicht sein!
6. Aus 11-Metern!
Kann man üben, Christian!
Kann man aber auch dem Platzwart überlassen: Rasen wässern, selber treffen – weiterkommen!
7. Von wahren Fans und Zuschauern!
Was mich wirklich aufregt, Klaus, ist dieses häufige schwarz-weiß Denken im weiten Rund der BayArena und außerhalb. Kaum läuft es mal nicht so wie erwartet (die Pleite in Mönchengladbach), wird schon wieder gemeckert und gemotzt und die ewige Floskel von typisch Bayeraus der Schublade geholt!
Da sagst du was, Christian! Deshalb entscheide ich auch ganz klar zwischen Fans und Zuschauern. Und wem die pünktliche Fahrt mit dem Pendelbus und Muttis Abendessen wichtiger ist, als die letzten zehn Minuten seinerMannschaft im Stadion zu erleben, der ist so oder so fehl am Platz (oder er sollte zumindest die Klappe halten)!
8. Nicht jeder, der schreibt, ist Journalist!
Es tut ja schon weh, dass in den Zeiten von Facebook und Twitter jeder schreiben darf, der meint es zu können. Aber eins regt mich auf, Christian: Wenn unsere lieben Kollegen nicht mehr recherchieren und reflektieren, sondern jeden Mist abschreiben und übernehmen – egal, woher er kommt (www.ichuebernehmejedesgeruecht.de)!
Lieblingsthema der Möchtegernjournalisten: die ewig dumme und unnötige Diskussion rund um vermeintliche Tradition und Retorte. Wer hier nicht verstanden hat, was Fußball unter dem Bayer-Kreuz ausmacht, der kann als Fan anderer Clubs ja gerne seine Meinung äußern – aber daneben gibt es ja noch die journalistische Wahrheit!
9. Vielleicht mal ein Finale?
Gerade im Pokal, Klaus, wären wir eigentlich dran gewesen. Klasse Spiel gegen die Bayern – ja und dann: siehe Punkt 6!
Ich wäre auch gerne nach Berlin gefahren, aber leider sind die Bayern im falschen Spiel ausgerutscht: Schwamm drüber – es war auch so eine klasse Pokalsaison (auch international).
10. Entscheidungen!
Da brauch ich nicht viele Worte: Wenn Spieler sich so benehmen, hat der Club keine andere Wahl, Christian. Auch wenn viele Fans hier emotional die falsche Brille aufhatten!
Hier spielte die Bewertung der sportlichen Leistung keine Rolle – die Entscheidung war ohne Alternative!
11. Abschiede!
Die letzte Szene gestern in Frankfurt gehörte noch einmal Stefan Reinartz. Ein letzter Gruß in die Kurve, ein letzter Blick zurück – ein toller Spieler, den ich sehr gemocht habe. Aber auch Simon und Gonzo werden wir vermissen!
Definitiv Christian, aber Abschiede gehören zum Geschäft, und in Kürze werden wir uns über neue Spieler freuen, die ihrerseits irgendwo Lücken hinterlassen und Löcher in Fanherzen gerissen haben (OH JEH! SCHLUCHZ!). Meint: Lasst uns auch diese Entscheidungen akzeptieren und respektieren!
Vor der Saison / Nach der Saison
Wir haben beide richtig Bock auf die neue Saison. Das Jahr mit der Werkself haben wir so nicht erwartet. Hier kann eine Menge entstehen, und wir freuen uns drauf. Alles Weitere werden wir sehen, wenn es soweit ist – und sicher auch entsprechend in Worte und Sätze fassen. Mal elf – mal mehr!
Mit schwarz-roten Grüßen

Klaus / werksblog11 und Christian / pillenliebe
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